Wichtige Regeln für Weiterbildungen im Fremdsprachenbereich

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Wissen, das stetig erweitert wird, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Mitarbeitern muss immer wieder die Möglichkeit geboten werden, sich auf fachlicher Ebene weiterzuentwickeln, damit es nicht zum Stillstand kommt. Dieser hemmt nämlich nicht nur das Wachstum vom Unternehmen, sondern hat auch eine ausgesprochen demotivierende Wirkung auf die Mitarbeiter. Damit diese (und auch der Arbeitgeber) im höchsten Maße von einer Weiterbildung – beispielsweise im Fremdsprachenbereich – profitieren, gilt es jedoch, einige Regeln einzuhalten. Welche das im Detail sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Regel #1: Weiterbildungen müssen zentral koordiniert werden

Wenn es um das Thema Weiterbildung geht, sollte es in jedem Unternehmen eine zentrale Ansprechperson – bestenfalls einen Personaldienstmitarbeiter beziehungsweise HR Manager – geben, die sich um alle Belange kümmert. Egal ob Analyse der Notwendigkeit, Heraussuchen entsprechender Angebote, Kommunikation mit den Coaches und Mitarbeitern oder abschließende Feedback-Runde – Weiterbildungen müssen zentral koordiniert und geplant werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Überblick nicht verloren geht und jeder Mitarbeiter im gleichen Umfang und entsprechend seinen individuellen Bedürfnissen geschult wird.

Regel #2: Weiterbildungen müssen bedarfsorientiert sein

Damit wären wir auch direkt bei Regel #2. Vor allem im Fremdsprachenbereich ist es überaus wichtig, nicht alle Mitarbeiter „über einen Kamm zu scheren“. Jeder weist ein anderes sprachliches Niveau auf, jeder hat andere Stärken und Schwächen und jeder muss die erlernte Fremdsprache auf andere Weise in seinem Tätigkeitsfeld anwenden. Natürlich gibt es gewisse Weiterbildungsmaßnahmen, die grundsätzlich allen Mitarbeitern angeboten werden können. Darüber hinaus gilt es jedoch, individuell und bedarfsorientiert zu fördern und sich nicht zu verallgemeinernden Entscheidungen hinreißen zu lassen. Einzel-Coachings, beispielsweise das Shadowing oder Telefon-Trainings, sind im Hinblick auf Fremdsprachenkenntnisse überaus sinnvoll und gewinnbringend.

Regel #3: Ziele müssen klar definiert werden

Die Auswahl der Schulungsmaßnahmen im Fremdsprachenbereich ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Hier kann es schnell passieren, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Um die Gefahr, die falsche Wahl zu treffen, zu minimieren, ist es unumgänglich, vor der Weiterbildung eindeutige Ziele zu definieren. Fragen Sie sich in diesem Zusammenhang beispielsweise:

  • Welche Mitarbeiter (aus welcher Abteilung, in welcher Position, etc.) sollen geschult werden?
  • Welchem Zweck soll die Schulung dienen?
  • Welche konkreten Kompetenzen sollen übermittelt werden?
  • Welche Lernmethoden gelten als besonders effizient?
  • Was ist bereits bekannt und muss nicht weiter behandelt werden?


Jede Weiterbildungsmaßnahme ist anders und jedes Unternehmen hat andere Bedürfnisse, wenn es um die Schulung der Mitarbeiter geht. Darum ist es wichtig, die Ziele genauestens zu bestimmen und sich auch hier nicht von allgemeinen Aussagen lenken zu lassen.

Regel #4: Die Mitarbeiter müssen einbezogen werden

Natürlich hat letztendlich immer der Geschäftsführer beziehungsweise der zuständige HR Manager das letzte Wort, wenn es darum geht, sich für eine bestimmte Weiterbildungsmaßnahme zu entscheiden. Dennoch sollte auch nie vergessen werden, die Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Denn: Wissen kann dann am besten vermittelt werden, wenn der Unterricht auf Freiwilligkeit und Spaß basiert. Das bedeutet konkret: Fragen Sie die Angestellten, welche Schulungsmöglichkeiten sie bevorzugen, welche Themen sie gern behandeln würden und in welchen Bereichen sie selbst noch Optimierungsbedarf festgestellt haben. Die Mitarbeiter einzubeziehen bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:

  • Sie erhalten wertvolle Informationen über Wissensstand und Bedarf der Mitarbeiter (eine zeit- und kostenintensive Analyse ist nicht notwendig).
  • Die Mitarbeiter lernen, sich selbst einzuschätzen und ihre Stärken und Schwächen klar zu definieren.
  • Die Mitarbeiter erhalten Mitspracherecht und können (ein Stück weit) selbst entscheiden, auf welche Weise sie sich weiterbilden – das wiederum motiviert und sorgt dafür, dass sie mit Freude an das Sprach-Coaching herantreten.


Regel #5: Die Lerninhalte müssen praxisnah sein

Kaum etwas macht Weiterbildungen wertloser als der fehlende Praxisbezug. Egal, wie gut die Inhalte eines Coachings klingen – die Teilnehmer müssen hinterher in der Lage sein, das neue Wissen im Job anzuwenden. Andernfalls war die Sprach-Schulung (gelinde ausgedrückt) für die Katz‘.

Praxisnaher Sprachunterricht richtet sich entweder nach der Branche, in der Ihr Unternehmen tätig ist (also beispielsweise Logistik, Gastronomie, Medien oder Maschinenbau) oder nach einem bestimmten Aufgabenbereich wie Vertrieb oder Kundenservice. Allgemeine Angebote, die einen Überblick über Grammatik und Vokabeln geben, sollten nur dann in Anspruch genommen werden, wenn die Mitarbeiter sozusagen bei Null anfangen und wirklich erst damit beginnen, eine Fremdsprache zu lernen.

Regel #6: Das Wissen muss verbreitet werden

In vielen Unternehmen wird ein großer Fehler begangen: Das neue Wissen, das im Zuge eines Sprach-Coachings erlangt wurde, verstaubt entweder direkt in der Schublade oder wird zwar genutzt, dafür aber gehütet wie ein Schatz. Dabei ist es ein Leichtes, den neuen Input an andere Mitarbeiter weiterzugeben. Das ist nicht nur eine kostenlose Multiplikation des Wissens, sondern festigt dieses auch. Wenn der Schüler zum Lehrer wird, hat das einen überaus motivierenden Effekt. Außerdem werden automatisch neue Impulse freigesetzt, das Wissen wird von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und somit maximal genutzt.

Regel #7: Die Weiterbildungen müssen strategisch geplant werden

Heute schon an übermorgen denken – grundsätzlich keine schlechte Idee im unternehmerischen Kontext. Im Zusammenhang mit Weiterbildungen sollte allerdings immer daran gedacht werden, nicht zu weit in die Zukunft zu schauen. Wer seinen Mitarbeitern Wissen übermitteln lässt, das erst in ein paar Monaten oder sogar einem Jahr relevant ist, sorgt damit schnell für Demotivation. Im konkreten Fall der Fremdsprachen-Weiterbildung besteht außerdem die Gefahr, dass alles Erlernte, also vor allem Vokabeln, grammatikalische Strukturen und konkrete Satz-Beispiele schlichtweg wieder vergessen werden.

Daher gilt: Immer strategisch planen, also so, dass das Erlernte unmittelbar danach auch angewendet und somit auch verinnerlicht werden kann.

Fazit: Weiterbindungen – unbedingt, aber bitte mit System!

Weiterbildungen – also die ständige Erweiterung von Wissen – sind unverzichtbar, wenn sich ein Unternehmen mithilfe der Mitarbeiter weiterentwickeln will. Doch trotz aller Notwendigkeit sollten Sie sich nie unüberlegt in diese Thematik stürzen. Wer Weiterbildungen ohne System und einfach nur um ihrer selbst willen organisiert, rauscht schnell am eigentlichen Ziel vorbei. Es ist unverzichtbar, dass Sie die entsprechenden Maßnahmen zielgerichtet, bedarfsorientiert, praxisnah und strategisch planen. Dann wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch bald der gewünschte Erfolg einstellen.

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