Was Fremdsprachenschüler von Marathon-Läufern lernen können

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Was hat ein Marathonläufer mit jemandem gemeinsam, der gerade dabei ist, eine Fremdsprache zu erlernen? Auf den ersten Blick rein gar nichts. Schaut man jedoch etwas genauer hin, können spannende Parallelen gefunden werden. Sowohl der Sportler als auch der Sprachschüler verfolgen beispielsweise ein eindeutiges Ziel. Und beide müssen, um dieses zu erreichen, erst einmal einen langen, oftmals steinigen Weg bewältigen. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was ein Sprachschüler alles von einem Marathonläufer lernen kann.

Das Ziel in Etappen erreichen

Ein Marathon umfasst traditionell eine Strecke über 42,195 Kilometer. Für ungeübte Läufer auf keinen Fall „aus dem Stand“ zu bewältigen. Wer sich jedoch das Ziel steckt, diese Distanz zu meistern und hart dafür kämpft, der wird es auch irgendwann schaffen. (Angehende) Marathonläufer denken groß und lassen sich nicht von anstrengenden Herausforderungen abschrecken. Sie wissen: Man muss nicht von jetzt auf gleich erfolgreich sein. Man kann sich den Weg zum Ziel auch in Etappen aufteilen und sich von Übungslauf zu Übungslauf steigern.

Dieses Prinzip lässt sich hervorragend auf den Fremdsprachenunterricht übertragen. Auch hier erscheint das Ziel oftmals in unerreichbarer Ferne – ein Umstand, der viele Schüler schon zu Beginn frustriert und abschreckt. Indem Sie es jedoch wie ein Marathon-Läufer angehen und dem großen Ziel Schritt für Schritt näherkommen, werden Sie nach einer gewissen Zeit Erfolge feiern können.

Ein netter Nebeneffekt dieser Methode: Sie haben immer wieder die Möglichkeit, sich über das Erreichen von Teil- beziehungsweise Etappenzielen zu freuen. Das motiviert und bringt eine Extraportion Lern-Spaß mit sich.

Diszipliniert und fokussiert sein

Das Training heute einfach mal ausfallen lassen? Für ambitionierte Marathonläufer würde das niemals in Frage kommen. Wer es sich einmal vorgenommen hat, die 42-Kilometer-Strecke zu laufen, legt schnell extrem viel Disziplin und Durchhaltevermögen an den Tag. Auch in dieser Hinsicht können sich Fremdsprachenschüler einiges abgucken.

Disziplin verlangt nach zwei Grundvoraussetzungen:

  • Willensstärke
  • ein klares Ziel vor Augen


Nur diejenigen, die es wirklich wollen, werden auch langfristig am Ball bleiben und alles tun, um das Ziel, das sie klar vor Augen haben, auch tatsächlich zu erreichen. Dann fällt es auch gar nicht mehr so schwer, diszipliniert bei der Sache zu bleiben und den Fremdsprachen-Unterricht (oder das Lauf-Training) durchzuziehen.

Ständiger Optimierungsbedarf

Ein Marathoni, der zu 100 Prozent mit seiner Leistung zufrieden ist? Man munkelt, dass es so etwas überhaupt nicht gibt. Wer einmal damit beginnt, Marathon zu laufen, wird stets darum bemüht sein, seinen Laufstil, seine Geschwindigkeit, seine Kondition usw. fortlaufend zu optimieren.

Auch hierbei handelt es sich um eine Verhaltensweise, die perfekt auf das Erlernen einer Fremdsprache übertragen werden kann. Natürlich ist es legitim, sich über erste Lern-Erfolge zu freuen und auch eine gewisse Zeit darauf auszuruhen. Allerdings sollte der Schüler stets darum bemüht sein, noch besser zu werden. Optimierungsbedarf gibt es schließlich immer.

Das Verlassen der Komfortzone

Mal eben einen Marathon laufen – Definitiv keine leichte Aufgabe. Und trotzdem nehmen immer wieder mehr oder weniger erfahrene Läufer diese Herausforderung an, um sie mit Bravour zu meistern. Ihr Antrieb: Raus aus der Komfortzone und rein in ein Abenteuer, an dem man mit Garantie wachsen wird.

Ganz ähnlich verhält es sich beim Thema Fremdsprachen. Jeder wird Ihnen bestätigen können, dass der Unterricht (je nach Wissensstand, Talent und Sprache) einiges von Ihnen abverlangen wird und definitiv nichts mit einer bequemen Komfortzone zu tun hat. Lassen Sie sich von Marathon-Läufern inspirieren und erkennen Sie, dass Mut und der Glaube an sich selbst am Ende belohnt werden. Selbstvertrauen spielt hierbei eine zentrale Rolle und darf nicht unterschätzt werden.

Ein langer Atem

Wie lang muss man sich vorbereiten, bis man einen Marathon laufen kann? Eine Frage, die pauschal nicht beantwortet werden kann. Klar ist jedoch: Es dauert seine Zeit und jeder angehende Marathoni sollte sie sich nehmen.

Gleiches gilt auch für das Erlernen einer Fremdsprache. Es gibt auch hier keine festgelegten Zeitrahmen. Während der eine die Grundlagen schon nach wenigen Unterrichtsstunden beherrscht, braucht der andere länger, um sie zu verinnerlichen. Wichtig ist, dass man in jedem Fall – ganz ähnlich wie der Marathon-Läufer – einen langen Atem hat und geduldig bleibt. Die weiter oben angesprochenen Etappen werden Ihnen hierbei behilflich sein.

Bis an die Grenzen gehen – und diese auch überschreiten

Wussten Sie, dass jeder zehnte Manager schon mal einen Marathon gelaufen ist? Die Gründe hierfür sind vielfältig und selbstverständlich immer individueller Natur. Was jedoch nahezu jede Führungskraft an diesem Sport schätzt, ist die Möglichkeit, an seine eigenen Grenzen zu gehen und diese auch immer wieder zu überschreiten. Es sind die Herausforderung und die Aussicht darauf, sich selbst immer wieder aufs Neue zu übertrumpfen, die den Reiz des Marathons für viele ausmachen.

Übertragen auf den Fremdsprachenunterricht kann gesagt werden: Nur wer sich immer wieder herausfordert und dazu bringt, noch tiefer in die Sprache einzutauchen, ist in der Lage, sein Niveau weiter zu verbessern. Falls Sie noch etwas mehr Ansporn brauchen, um Ihre persönlichen Grenzen zu überschreiten, kann es helfen, den Unterricht – ähnlich wie den Marathon – als eine Art Wettbewerb zu betrachten.

Fazit: Mehr Gemeinsamkeiten als gedacht

Fängt man erst einmal damit an, Fremdsprachenschüler und Marathoni miteinander zu vergleichen, werden mehr Gemeinsamkeiten erkennbar als man zu Beginn vermutet hätte. Natürlich handelt es sich hierbei um zwei völlig verschiedene Herausforderungen, doch sind die Parallelen keinesfalls von der Hand zu weisen. Es gibt vieles, was man sich als Fremdsprachenschüler von einem Marathon-Läufer abgucken kann – angefangen beim Einteilen des Ziels in mehrere Etappen über die disziplinierte und fokussierte Arbeitsweise bis hin zur Bereitschaft, Grenzen immer wieder zu überschreiten und damit einhergehend die eigene Komfortzone zu verlassen.

 

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