Lohnt sich der Einsatz von Learning Management Systemen für die Weiterbildung im Fremdsprachenbereich?
- von Christina Klausner
- Allgemein
- Sprachen online lernen
Digitales Lernen – auch als eLearning bezeichnet – kommt in immer mehr Unternehmen an. Während die einen noch eher verhalten und mit Skepsis auf die zahlreichen neuen Möglichkeiten reagieren, freunden sich die anderen längst damit an. Wer sich dazu entschließt, seine Mitarbeiter mittels eLearning in bestimmten Bereichen wie der Fremdsprachenkompetenz weiterzubilden, wird um die sogenannten Learning Management Systeme (kurz: LMS) nicht herumkommen. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, was LMS sind, was Sie können und ob sich ihr Einsatz auch tatsächlich lohnt.
Was sind Learning Management Systeme?
Learning Management Systeme können (augenzwinkernd) als die kleinen Geschwister der Content Management Systeme bezeichnet werden. Sie werden wie die CMS dafür genutzt, Inhalte zu verwalten, aufzubereiten und zu strukturieren. Das Besondere an Learning Management Systemen ist, dass sie nicht ein breites Spektrum an Inhalten bereithalten, sondern sich auf ein sehr spezielles, klar definiertes und abgegrenztes Gebiet fokussieren und entsprechende Lernmaterialien bereitstellt.
Worum es sich dabei genau handelt, hängt natürlich maßgeblich von Ihrem Vorhaben ab. Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche Learning Management Systeme, die auf die Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen ausgerichtet sind und beispielsweise Vokabellisten und Grammatikregeln beinhalten.
Grundlegende Bestandteile von Learning Management Systemen:
- Anmeldung / Benutzerverwaltung
- Rollen- und Rechtevergabe
- Kurs-Verwaltung
- Kommunikationsmöglichkeiten wie Chats oder Foren
- Werkzeuge wie Kalender, Notizbuch und Vokabellisten
An dieser Stelle wird besonders deutlich, wie eng die Learning Management Systeme mit den Content Management Systemen „verwandt“ sind.
Jedes LMS ist anders – auch im Hinblick auf die Kosten
Doch nicht nur im Hinblick auf die konkreten Lerninhalte unterschieden sich die vielen Learning Management Systeme voneinander. Auch bei der Art und Weise der Vermittlung von Wissen gibt es viele verschiedene Umsetzungen.
Einfache Learning Management Systeme arbeiten in der Regel mit Text- und Bildelementen. Auf der nächsthöheren Ebene kommen dann Video-Einheiten hinzu, die im Falle der Fremdsprachen-Schulung durchaus sinnvoll sind. Wirklich gute LMS setzen jedoch nicht nur auf die eindimensionale Vermittlung von Wissen, sondern auch auf Interaktion. Hierbei werden die Lerninhalte spielerisch vermittelt und der Schüler dazu animiert, sich aktiv damit auseinanderzusetzen.
Je komplexer und „hochwertiger“ ein Learning Management System ist, desto mehr Kosten müssen dafür eingeplant werden. Grundsätzlich kann jedoch gesagt werden, dass es für nahezu jedes Budget das passende LMS gibt.
Wichtig zu wissen ist auch, dass viele Learning Management Systeme auch individuell gestaltet und immer wieder angepasst werden können. Es handelt sich hierbei keinesfalls um fertige Produkte, mit denen Sie sich arrangieren müssen. Sie haben vielmehr die Möglichkeit, die Systeme so anzupassen (oder anpassen zu lassen), dass die lernenden Mitarbeiter maximal davon profitieren können.
Lohnt sich der Einsatz von Learning Management Systemen?
Die Bedeutung von beruflichen Weiterbildungen ist gerade so groß wie nie zuvor. Wir leben in einer schnelllebigen Welt, die von Veränderungen und Entwicklungen geprägt ist. Wer hier nicht den Anschluss verlieren will, ist stets darum bemüht, sich neues Wissen anzueignen und das bestehende zu vertiefen sowie zu festigen.
Da der berufliche Alltag vieler zunehmend digital geprägt ist, erscheint es nur logisch, auch Weiterbildungsformate auf digitalem Weg anzubieten. Learning Management Systeme passen sich wie viele andere eLearning-Angebote perfekt an die Bedürfnisse des Schülers an und können in der Regel flexibel und individuell genutzt werden.
Vor diesem Hintergrund kann gesagt werden, dass der Einsatz von Learning Management Systemen auf jeden Fall sinnvoll ist und sich lohnt. Die Mitarbeiter können mithilfe der LMS selbst entscheiden, in welchem Tempo sie lernen, was Sie intensiver behandeln möchten und welche Einheiten sie im Schnelldurchlauf durchgehen. Außerdem sind sie nicht an einen bestimmten Ort und eine bestimmte Uhrzeit gebunden und können den Weiterbildungsprozess somit ideal in den Tagesablauf integrieren.
Learning Management Systeme als Ergänzung
Grundlegend ist es natürlich möglich, die Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Fremdsprachen ausschließlich über die LMS laufen zu lassen. Die oben aufgeführten Vorteile machen deutlich, dass diese eLearning-Methoden durchaus Fortschritte und Erfolge mit sich bringen können.
Allerdings sollten Sie auch immer bedenken, dass kein Fremdsprachen-Unterricht so fruchtbar ist wie der mit einem richtigen Sprachtrainer. Inhouse-Trainings, Shadowing, Telefon-Coachings … wenn eine aktive Interaktion zwischen Schüler und Lehrer stattfindet, kann viel besser auf Fehler und Schwächen eingegangen werden. Gleichzeitig erhält der Lernende aber auch positives Feedback und Lob für seine Fortschritte vom Sprachtrainer. Dieser direkte Austausch ist nicht nur effektiv, sondern motiviert auch zusätzlich.
Demzufolge ist es sinnvoll, gute Learning Management Systeme als Ergänzung zum klassischen Fremdsprachenunterricht einzusetzen. Die Mitarbeiter haben dadurch die Möglichkeit einer intensiven Schulung mit einem Fremdsprachenprofi und der parallelen individuellen Vertiefung mithilfe von einem LMS.
Fazit: Zahlreiche Möglichkeiten der Ergänzung und Vertiefung
Learning Management Systeme sind eine hervorragende Ergänzung zum klassischen Fremdsprachenunterricht. Sie können gezielt an die Bedürfnisse des Schülers angepasst werden und ihn genau an den Stellen behilflich sein, an denen noch eine Vertiefung und Intensivierung notwendig ist.
Die große Vielfalt der LMS sorgt außerdem dafür, dass jedes Unternehmen genau das System finden kann, das es für seine Mitarbeiter braucht. Auch aus finanzieller Sicht gibt es für jeden das passende Angebot.